Jeden 2. und 4. Mittwoch von 21 - 22 Uhr

Die gegenwärtige "westliche Zivilisation" wird von späten Gothen im Stile einer eisenzeitlichen Horde betrieben: Gewalt, Autorität, schematisches Denken verbreiten weltweit den trostlosen Lebensstil der Pickelhaubenbarbaren & das bodenlose Elend ihrer Opfer. Die Rabenstunde sieht in subtiler Musik eine ästhetische Untergrundbewegung, welche quasi als Modell eines richtigen Lebens im falschen letzteres desavouiert & dadurch im letzten Winkel der privatesten Kammermusik ersteres zu überwintern sucht.

Das kritische Potential z.B. älterer europäischer Kammermusik, des richtigen Jazz oder koreanischer Chong Ak zu erinnern oder gar zu realisieren wird anbetrachts zunehmend falscher werdender Aufführungspraxis immer schwerer. Nur mit talmudischer Genauigkeit, konfuzianischer Beharrlichkeit und encyclopédischer Sachkenntnis kann man Kompositionen von Schubert, Couperin oder Ellington vor ihrer Umfälschung in affirmativen Schall & Rauch schützen. Genres wie Gagok, Ince Saz oder Griot-Gesänge müssen gegen ihre Liquidierung im Weltmusikbetrieb mit seinen Hallgeräten, PA-Anlagen & postimperialistischen Stereotypisierungen verteidigt werden. Die gängige Musikwissenschaft & "Geschichte" wird als Institution zur Vergötzung dummdreister, deutschnationaler Komponier-Heroën und faschistoider Dramaturgien bekämpft.

 FiM Rabenstunde© Cornelia Tomczak

 

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