KLASS!K JETZT

Sonntag, 28. Dezember 2025, 21 - 22 Uhr

Montag, 05. Januar 2026, 16 - 17 Uhr (Wdh.)

Wir befinden uns mitten in der dunklen Jahreszeit, und wann, wennn nicht jetzt, wäre der ideale Zeitpunkt, sich mit Nocturnes zu befassen. Dabei handelt es sich um romantische Charakterstücke, die intime Gedanken eines Komponisten zu nächtlicher Stunde in Klänge fassen, manchmal melancholische und auch schwermütige Bekenntnisse, in denen man versucht, seiner Sehnsucht nach was auch immer Herr zu werden. Es sind also kleine, vorwiegend langsam und gefühlvoll gespielte atmosphärische Nacht- oder auch Traumstücke, im 18. Jahrhundert der Serenade ähnliche mehrsätzige Instrumentalwerke, im 19. Jahrhundert in der Romantik dann vorwiegend einsätzige Klavierstücke. Wenn wir heute von Nocturnes sprechen, denken wir dabei meistens an Frédéric Chopin, der es immerhin auf ganze 21 Nocturnes brachte, und das ist richtig und auch wieder nicht: Der eigentlich Erfinder war nämlich der Ire John Field, der die sog. englische Klaviermechanik mit ihrer Möglichkeit, Töne lange und melodisch-expressiv ausschwingen zu lassen, als erster Komponist nutzte. Neben Nocturnes von Field und Chopin werden wir aber noch weitere Nocturnes spielen, u.a. von Clara und Robert Schumann und Franz Schubert, aber auch von Komponisten der Moderne wie Paul Hindemith oder von zeitgenössischen Komponisten wie Lior Navok.

John Field 1782 1837 ca. 1835 Stahlstich von Carl Mayer 

John Field (1782 - 1837), ca. 1835, Stahlstich von Carl Mayer.